Im Roten Salon finden politische Bildungsveranstaltungen statt. Diese dienen der Diskussion, des Lernens und des gemeinsamen Miteinanders. Der Eintritt ist kostenfrei, jeder Mensch ist willkommen - außer er ist Nazi.

Wir wollen uns nicht nur politisch einmi­schen, uns engagieren für eine bessere Welt. Wir wollen auch wissen, was wir dafür verändern müssen. Wir erleben, dass es ungerecht zugeht in unserer Gesellschaft. Wir wollen auch verstehen, warum das so ist. Wir möchten unsere Anliegen gut ver­treten können. Wir finden: Politische Bildung ist un­verzichtbar in beweg­ten Zeiten.

 

 

Das Spätsommerprogramm 2023

Proud to present: Der Rote Salon geht in seine zweite Saison und stellt sein Programm vor für den Spätsommer 2023! Wir haben uns bemüht, ein spannendes und aktuelles Programm auf die Beine zu stellen. Du bist herzlich eingeladen!

06.09.2023, Roter Salon: Mit Streiks und Arbeitskampf gegen den Pflegenotstand?

20 Uhr in der Büdingenstr. 4-6, 65183 Wiesbaden

Die öffentliche Gesundheitsversorgung sollte das individuelle Wohl der Patient:innen im Auge haben – unabhängig von Einkommen, Alter, Herkunft oder Diagnose. Doch während der Corona-Pandemie sind die Schwachstellen des über Jahre kaputtgesparten und kommerzialisierten Gesundheitssystems deutlich geworden. Es fehlen vor allen Dingen Pflegekräfte – nicht nur in den Krankenhäusern.

Unter Täuschung der Bevölkerung wurden die Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) teilprivatisiert. Zwar hält die Landeshauptstadt 51 Prozent der Anteile, die Mehrheitsverhältnisse sind jedoch trügerisch, denn in der Gesellschafterversammlung hat die Stadt keine Mehrheit und ist damit ohne Einfluss auf das operative Geschäft. Spätestens seit 2014 herrscht an der HSK vorwiegend ein durch den Helios-Konzern verschuldeter Pflegenotstand.

Wir diskutieren Wege aus dem Pflegenotstand und was sich für Beschäftigte im Gesundheitswesen sowie Patient:innen verbessern muss:

Mit Anja Golder: Als Gewerkschaftssekretärin organisiert sie Tarifkämpfe an Gesundheits-Standorten in und rund um Wiesbaden und kennt die miesen Arbeitsbedingungen von Pflegekräften:“"Es kann nicht sein, dass es dem Zufall obliegt, ob im Krankenhaus gerade genug Personal da ist, um angemessen versorgt werden zu können."

Mit Milena Löbcke: Seit 2 Monaten als Gesundheitsdezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden tätig und weiß um Chancen und Grenzen kommunalpolitischen Handelns.

Mit Jan Schalauske: Spitzenkandidat der hessischen LINKEN und seit Jahrzehnten im Marburger Bündnis “Gemeinsam für unser Klinikum”. Dieses setzt sich für die Rückführung des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) in öffentliches Eigentum ein.

Mit Bodo Kaffenberger: Der Moderator des Abends ist Stadtrat der LINKEN und engagiert sich für eine gute Gesundheitsversorgung.

 

14.09.2023, Roter Salon:  Inflation und Wirtschaftskrise: Die Schuldenbremse frisst ihre Kinder 

19 Uhr im Georg-Buch-Haus, Wellritzstraße 38, 65183 Wiesbaden

Reisen, Heizen, Einkaufen – alles ist teurer geworden. Unter den jüngsten Preissteigerungen leiden vor allem jene Menschen, deren Einkommen die monatlichen Ausgaben gerade so decken. Und auch die, die etwas mehr verdienen, hoffen mittlerweile, dass die Waschmaschine noch etwas durchhält. Was tun?

Leider scheitern Reformen zumeist an der Frage: „wie sollen wir das bezahlen?“. Weit verbreitete Irrtümer zur Funktionsweise des Geldsystems und ökonomischen Zusammenhängen führen dazu, dass wir den politischen Handlungsspielraum des Staates chronisch unterschätzen ― mit dem Dogma der Schuldenbremse und auf Kosten des Gemeinwohls. Maurice Höfgen sagt: All das, wozu wir technisch in der Lage sind, und worauf wir uns demokratisch einigen können, können wir uns auch leisten. Ein linker Wirtschaftsentwurf ist möglich.

Maurice Höfgen ist Ökonom und Betriebswirt. Derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Finanzpolitik im Bundestag tätig. Autor der Bücher »Der Neue Wirtschaftskrieg« und »Mythos Geldknappheit«. YouTuber bei »Geld für die Welt« und »Jung und Naiv«. Kolumnist bei der Berliner Zeitung.

 

16.09.2023, Roter Salon: Chilenischer Musik-Abend: 50 Jahre Putsch - eine Erinnerung

ab 18 Uhr in der Büdingenstr. 4-6, 65183 Wiesbaden

Von September 1970 bis zum September 1973 regierte die Unidad Popular die Andenrepublik Chile. Die Parteien der Kommunisten, Sozialisten, Sozialdemokraten, Radikalen Demokraten und andere hatten sich zusammengeschlossen, um einem Programm des sozialen und demokratischen Fortschritts und ihrem gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten Dr. Salvador Allende zum Erfolg zu verhelfen.

Wir erinnern uns an diese Zeit: Was bewirkte die Unidad Popular in den drei Jahren Regierungszeit? Was geschah am 11. September 1973? Wie ist die Lage in Chile heute – 50 Jahre nach dem Putsch?

Zwischendurch spielen wir chilenische Musik von Victor Jara, Quilapayun und Inti Illimani.

U.a. mit Michael Forßbohm (Vorsitzender Rosa-Luxemburg-Club) und Brigitte Forßbohm (LINKE-Direktkandidatin für Wiesbaden II). Beide waren ab 1973 in der Flüchtlingshilfe aktiv und unterstützten geflohene chilenischen Demokrat:innen bei ihrer Ankunft in Deutschland.

 

21.09.2023, Roter Salon: Der Rechtsruck und seine Folgen für Politik & Gesellschaft

19 Uhr im Georg-Buch-Haus, Wellritzstraße 38, 65183 Wiesbaden

Die rechtspopulistische und in Teilen faschistische AfD ist im Umfragehoch und stellt nach Wahlsiegen in Sonneberg und Raguhn-Jeßnitz erstmals hauptamtliche Kommunalbeamte. In diesem Kontext wollen wir diskutieren, welche Ereignisse dieser Erfolg vorausging und was die Auswirkungen des Rechtsrucks auf zentrale Aspekte unserer Gesellschaft sind, vor allem bzgl. Migrationsgesetze und der Situation von Geflüchteten in Hessen.

Während die AfD in Parlamentsreden auf Rhetorik gegen Minderheiten setzt und rechtsradikalen Terror verharmlost, verschärfen Landes- wie Bundesregierungen die Bedingungen gegenüber Geflüchteten. Der Hessische Flüchtlingsrat spricht gar angesichts der geplanten Errichtung von Haft- und Flüchtlingslagern an Europas Außengrenzen von einem “Ausverkauf der Menschenrechte”.

Mit Torsten Felstehausen: Seit 2018 Abgeordneter des Hessischen Landtags für DIE LINKE. Felstehausen war Mitglied im Lübcke-Untersuchungsausschuss und ist Sprecher für Antifaschismus, Innenpolitik seiner Fraktion.

Mit Timmo Scherenberg: Geschäftsführer des Hessischen Flüchtlingsrates. Er arbeitet außerdem beim Frankfurter Rechtshilfekomitee für Ausländer mit und ist u.a. Mitglied im Integrationsbeirat der Landesregierung, dem Forum Abschiebungsbeobachtung und dem Hessischen Asylkonvent.

Mit Alena Schütz: Die Moderatorin des Abends ist Referentin für Integration im Dezernat IV der Landeshauptstadt Wiesbaden.

27.09.2023, Roter Salon: Lesung und Gespräch: Genug Zeit zum Leben. Eine Frage von Macht und Freiheit

19 Uhr in der Büdingenstr. 4-6, 65183 Wiesbaden

Der Zugriff auf Zeit ist eine Frage von Macht und Freiheit. Wer hat Zeit, gegen Bezahlung zu arbeiten, und wer nicht? Wer hat Zeit, für seine Interessen einzutreten? Heute wird die meiste Zeit der Erwerbsarbeit zugestanden, nur ökonomisch Verwertbares gilt als wertvoll. Für soziale Beziehungen, Sorgearbeit und Erholung bleibt zu wenig Platz. Zeit ist höchst ungerecht verteilt – der materielle Wohlstand hat sich nicht in Zeitwohlstand übersetzt. Warum eigentlich nicht?

Wir laden ein zu diskutieren, warum wir eine echte Zeitpolitik brauchen, warum sie ein Kernanliegen progressiver Diskurse und feministischer Kämpfe sein muss und wie eine neue Zeitkultur aussehen könnte.

Teresa Bücker ist Journalistin und Autorin.  Sie gilt als Vordenkerin im Bereich Feminismus, Arbeit und Gesellschaft. Seit 2019 ist sie Kolumnistin des SZ-Magazins.

Brigitte Forßbohm wird den Abend moderieren. Sie ist linke Direktkandidatin für Wiesbaden II zur Landtagswahl und Stadtverordnete der Landeshauptstadt Wiesbaden.

 

08.10.2023, Roter Salon: Hessenweite Wahlparty zur Landtagswahl

ab 16 Uhr in der Büdingenstr. 4-6, 65183 Wiesbaden

Die Wahlurnen sind geschlossen, die Bevölkerung hat gesprochen. Wir begehen den Abend gemeinsam, schauen uns die Ergebnisse an und stoßen mit unseren Kandidat:innen und Helfer:innen auf einen intensiven Wahlkampf an.

U.a. mit Elisabeth Kula und Jan Schalauske, Spitzenkandidat:innen der LINKEN zur Landtagswahl sowie mit Christiane Böhm und Jakob Migenda, Landesvorsitzender der hessischen LINKEN.
 

Das Frühjahresprogramm 2023

Noch ist der Februar kalt und grau - was könnte da mehr auf das Frühjahr freuen als ein Wiederauferleben des Roten Salons! Wir haben uns bemüht, ein spannendes und aktuelles Programm auf die Beine zu stellen. Du bist herzlich eingeladen!

Wir starten am 02. März 19 Uhr mit Podcaster Wolfgang M. Schmitt, der zu "Inflation und Krise - brauchen wir eine linke Wirtschaftspolitik?". 

Die Inflation war lange Zeit nur ein eingebildetes Problem: Mehr als ein Jahrzehnt lang warnten Crash-Propheten vor ihr, doch sie blieb immer aus. Eher war eine deflationäre Tendenz zu beobachten. Nun aber ist die Inflation da. Hatten die Mahner etwa immer schon Recht? Keineswegs, denn es ist nicht die lockere Geldpolitik der Zentralbanken, die für rasant steigende Preise sorgt. Grund für die Inflation sind externe Schocks wie Krieg, Corona und Lieferengpässe. Mit Blick auf die künftigen Krisen und auf die Demographie könnten wir möglicherweise sogar eine lang andauernde Stagflation bekommen. Was also tun? Wie kann die Inflation gestoppt werden? Wer sollte entlastet und wer zur Kasse gebeten werden? Wie sieht eine progressive Wirtschafts- und Geldpolitik für dieses Jahrzehnt aus?

Wolfgang M. Schmitt spricht zusammen mit Ole Nymoen im Podcast “Wohlstand für Alle” wöchentlich über Geld. Jeden Mittwoch wird ein anderes Wirtschaftsthema behandelt und einen anderer Blick auf ökonomische Zusammenhänge geworfen.

Der Eintritt ist kostenfrei. Veranstaltungsort ist das Georg-Buch-Haus in der Wellritzstraße 38.

Weiter gehts am 30. März 19 Uhr mit dem Thema "Mobilität für Alle - wie weiter mit der Verkehrswende" und den Referenten Alexander Mehring (Wiesbaden neu bewegen e.V.) und Axel Gerntke (MdL)

Trotz aller gegenteiliger Bekundungen, nimmt der Autoverkehr weiter zu. Die Situation ist bescheiden: Ganze Buslinien werden aufgrund Personalmangels ausgedünnt, für viele ist öffentlicher Nahverkehr überdies unbezahlbar. DIE LINKE hat Alternativen zu dieser Verkehrspolitik. Sie will den massiven Ausbau des Öffentlichen Verkehrs und bezahlbare Preise, sodass alle Menschen mobil sein können. Im ersten Schritt will DIE LINKE das 9-Euro-Ticket weiterführen und den Nulltarif einführen. Hierzu hat DIE LINKE auch entsprechende Finanzierungskonzepte. Sie fordert eine Übergewinnsteuer und die Umwidmung bisheriger Mittel, z.B. des Dienstwagenprivilegs sowie eine Arbeitgeberabgabe. 

In einer Veranstaltung mit Axel Gerntke, verkehrs- und energiepolitischer Sprecher der  hessischen Linksfraktion, und Alexander Mehring, Vorsitzender von Wiesbaden neu bewegen e.V. wollen wir gemeinsam über eine die Bedingungen für eine Verkehrswende in Hessen und Wiesbaden diskutieren.

Mechthilde Coigné (verkehrspolitische Sprecherin der linken Stadtfraktion) wird moderieren. Der Eintritt ist kostenfrei. Veranstaltungsort ist die Büdingenstr. 4-6 im Bergkirchenviertel.

"Der Ukraine-Krieg und seine Folgen für das 21. Jahrhundert" ist das kontroverse Thema am 27. April 19 Uhr, wofür wir Dr. Michael Lüders (Buchautor und Politikwissenschaftler) gewinnen konnten

Der Krieg in der Ukraine hält an und fordert mittlerweile zehntausende Opfer auf beiden Seiten – Zivilisten, Kriegsverpflichtete und junge Soldatinnen und Soldaten, die fast noch Jugendliche sind.

"In der Ukraine tobt ein Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland. Der Krieg wird erst enden, wenn sich Washington und Moskau hinter den Kulissen auf eine Lösung verständigen. Alle Beteiligten brauchen eine gesichtswahrende Lösung, die Ukraine ebenso wie Russland" so die These unseres Referenten. Dr. Michael Lüders ist langjähriger Nahostkorrespondent der Wochenzeitung DIE ZEIT. Er lebt als Politikberater, Publizist und Autor in Berlin und ist Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft. Zahlreiche Publikationen, zuletzt „Hybris am Hindukusch: Wie der Westen in Afghanistan scheiterte“; ein neues Buch zum Ukrainekrieg ist in Vorbereitung.

Dr. David Salomon (TU Darmstadt) wird moderieren. Der Eintritt ist kostenfrei. Veranstaltungsort ist das Georg-Buch-Haus in der Wellritzstraße 38.

Das Frühjahrsprogramm endet am 11. Mai 19 Uhr mit "Radikale Zärtlichkeit. Warum Liebe politisch ist.", eine Lesung und Gespräch mit Şeyda Kurt

Was ist Liebe? Ist die Liebe Sinn des Lebens, eine politische Allianz, Illusion oder Selbstzweck? Oder ist sie gar unmöglich, weil wir uns zwischen Zukunftsängsten, überhöhten Ansprüchen und diskriminierenden Strukturen völlig zerreiben? 

Şeyda Kurt nimmt unsere allzu vertrauten Liebesnormen im Kraftfeld von Patriarchat, Rassismus und Kapitalismus auseinander – und erforscht am Beispiel ihrer eigenen Biografie, wie traditionelle Beziehungsmodelle in die Schieflage geraten, sobald sicher geglaubte Familienbande zerbrechen und hergebrachte Wahrheiten in Zweifel geraten. Scharfsinnig, witzig und mit einem feinen Gespür für die zahlreichen Fallstricke und Dimensionen der Liebe erzählt Şeyda Kurt von ihrer Suche nach neuen Narrativen – und einer uns eigenen Sprache der Zärtlichkeit, in der wir mit überkommenden Beziehungsmodellen brechen und ein gerechteres Miteinander wagen können.

Elisabeth Kula (Landtagsabgeordnete) wird moderieren. Der Eintritt ist kostenfrei. Veranstaltungsort ist die Büdingenstr. 4-6 im Bergkirchenviertel.

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